Merkmale

Acts 29 ist ein buntes, weltweites Netzwerk gesunder, sich vervielfachender Gemeinden. Uns vereinen und motivieren tief verwurzelte und am Evangelium orientierte Überzeugungen. Einheit bedeutet jedoch nicht, dass wir bei der Anwendung unserer theologischen Überzeugungen alle gleich vorgehen. Als globale Gemeinschaft von Gemeinden, sind wir in verschiedenen Gegenden tätig und vertrauen den Pastoren und Leitern von Acts 29-Gemeinden, dass sie unsere auf das Evangelium ausgerichtete Vision in einer Weise umsetzen, die sowohl bibeltreu als auch in ihrem Kontext weise ist.

Außerdem glauben wir, dass die Ältesten der Ortsgemeinden dem Herrn für ihre Lehre und Leitung in der Ortsgemeinde Rechenschaft ablegen müssen (Hebr. 13,17). Aus diesem Grund übernimmt Acts 29 keine Verantwortung für die Überwachung oder Kontrolle der Orthopraxie in unseren Partnergemeinden. Aufgrund unserer soliden Beurteilungspraxis sind wir jedoch zuversichtlich, dass ein Leiter oder Mitglied einer Acts 29-Gemeinde, der oder die eine andere Acts 29-Gemeinde (oder eine Acts 29-Konferenz) besucht, erwarten kann, dass Christus verherrlicht und unsere Werte und Überzeugungen widergespiegelt werden und er oder sie dadurch in unserem heiligen Glauben gestärkt und in unserer gemeinsamen Mission ermutigt wird.

Im Laufe unserer Geschichte wurde eine Reihe von Erklärungen und Papieren zu unseren Überzeugungen und Merkmalen zur Berücksichtigung und/oder Zustimmung hinzugefügt. So hilfreich diese Erklärungen auch gewesen sein mögen, wir betrachten sie nicht als Teil unserer offiziellen theologischen Acts 29 Grundlagen. Wir sind der Meinung, dass die Lausanner Verpflichtung, unsere fünf theologischen Merkmale und unsere vier Hoffnungen genügend theologische Klarheit bieten und wirksam Einheit fördern. Seit einigen Jahren schon sind diese Merkmale, Werte und Hoffnungen Teil der Geschichte von Acts 29 und wir bestätigen sie auch zukünftig mit Freude.

Wir sind begeistert von der zentralen Bedeutung des Evangeliums.

Wir glauben, das Evangelium ist die gute Nachricht von dem, was Gott für Sünder gnädig vollbracht hat: Durch das sündlose Leben, den Opfertod und die leibliche Auferstehung seines Sohnes, unseres Erretters Jesus Christus, haben wir die Vergebung unserer Sünden und vollständige Rechtfertigung vor Gott. Dieses Evangelium ist auch die Grundlage für unser Vertrauen in den endgültigen Triumph des Reiches Gottes und die Vollendung seiner Absichten für die ganze Schöpfung in einem neuen Himmel und einer neuen Erde.

Dieses Evangelium hat seinen Mittelpunkt in Christus. Es ist die Grundlage für das Leben der Gemeinde und unsere einzige Hoffnung auf ewiges Leben. Dieses Evangelium wird nicht verkündet, wenn der stellvertretende Tod Christi und die leibliche Auferstehung nicht im Mittelpunkt unserer Botschaft stehen

Dieses Evangelium ist nicht nur das Mittel, durch das Menschen gerettet werden, sondern auch die Wahrheit und Kraft, durch die Menschen geheiligt werden. Es ist die Wahrheit des Evangeliums, die uns befähigt, aufrichtig und mit Freude zu tun, was Gott gefällt und in fortschreitender Übereinstimmung in das Bild Christi verändert zu werden.

Die in der Evangeliumsbotschaft angebotene Erlösung wird allein durch die Gnade, allein durch den Glauben, allein in Christus empfangen; kein Ritual, keine erbrachte Leistung oder irgendeine andere Aktivität des Menschen ist erforderlich, um gerettet zu werden.

(Markus 1,1; Lukas 24,46-47; Johannes 3,16-18; Römer 1,16-17; 3,21-26, 5,1-11; 1. Korinther 1,18-25; 2,2; 15,1-4; 2. Korinther 4,1-6; 9,13; Galater 1,6-9; Epheser 1,7-10; Kolosser 1,19-20; 2. Timotheus 1,8-14; 2. Petrus 3,11-13 Jude 3-4; Offenbarung 21,1-22,21)

Wir bekräftigen begeistert die Souveränität der Gnade Gottes bei der Errettung von Sündern.

Wir bekräftigen, dass Gott uns vor Grundlegung der Welt in Christus erwählt hat, nicht auf der Grundlage eines vorhergesehenen Glaubens, sondern bedingungslos nach seinem souveränen Wohlgefallen und Willen.

Wir glauben, dass Gott durch das Wirken des Heiligen Geistes die Auserwählten zum Glauben an seinen Sohn, unseren Herrn Jesus Christus, ziehen wird. Dies tut er, indem er ihren hartnäckigen Widerstand gegen das Evangelium gnädig und wirksam überwindet, damit sie ganz gewiss und bereitwillig glauben.

Wir glauben auch, dass die Auserwählten Gottes, die er dem Sohn gegeben hat, im Glauben und gottesfürchtigen Verhalten ausharren und aus Gnade und durch den Glauben in ihrer Errettung sicher gehalten werden.

Wir glauben, dass Gottes Souveränität bei der Errettung weder die Verantwortung des Menschen verringert, an Christus zu glauben, noch die Notwendigkeit und Kraft des Gebets und der Evangelisation in ihrer Bedeutung schmälert, sondern diese vielmehr als verordnete Mittel eingesetzt und festgeschrieben sind, durch die Gott Seine Ziele erreicht.

(Johannes 1,12-13; 6,37-44; 10,25-30; Apostelgeschichte 13,48; 16,30-31 ; Römer 3,1-4,25; 8,1-17 ,31-39; 9,1-23; 10,8-10; Epheser 1,4-5; 2,8-10; Philipper 2,12-13; Titus 3,3-7; 1. Johannes 1,7,9)

Wir erkennen die Notwendigkeit der bevollmächtigten Gegenwart des Heiligen Geistes für das Leben und den Dienst an.

Der Heilige Geist ist vollkommen Gott, gleich dem Vater und dem Sohn. Sein primärer Dienst besteht darin, den Herrn Jesus Christus zu verherrlichen. Er überzeugt auch die, die nicht glauben, dass sie Christus brauchen und verleiht durch die Wiedergeburt geistliches Leben.

Der Geist wohnt dauerhaft in allen, die zum Glauben an Christus gebracht wurden. Er heiligt, bevollmächtigt und führt sie liebevoll, damit sie im Gehorsam gegenüber der unfehlbaren Schrift leben können.

Der Herr Jesus Christus selbst ist das Vorbild für unser Vertrauen auf den Geist und unsere Erfahrung seiner innewohnenden und ermächtigenden Gegenwart. Er war vom Geist erfüllt und völlig von dessen Kraft abhängig, um Wunder zu wirken, das Reich Gottes zu predigen und jegliche Art seines irdischen Dienstes zu verrichten.

Der Heilige Geist, der Christus in gleicher Weise bewohnt und bevollmächtigt hat, wohnt und bevollmächtigt auch uns durch die geistes Gaben, die er für das Werk des Dienstes und den Aufbau des Leibes Christi geschenkt hat.

Obwohl es in unserem Netzwerk unterschiedliche Auffassungen über die Natur und Funktion dieser Gaben gibt, erkennen wir alle an: Sie sind Gottes Mittel und für geistliches Wachstum und effektiven Dienst von zentraler Bedeutung. Sie müssen erwartungsvoll gesucht, treu entfaltet und nach biblischen Richtlinien liebevoll ausgeübt werden.

(Matthäus 3,11; 12,28; Lukas 4,1, 14; 5,17; 10,21; Johannes 1,12-13; 3,1-15, 34; 14,12; 15,26-27; 16,7-15; Apostelgeschichte 2,14-21; 4,29-30; 10,38; Römer 8,9; 12,3-8; 1. Korinther 12,7-13; 12,28-31; 14,1-33; 2. Korinther 1,21-22; Galater 3,1-5; Epheser 1,13-14; 5,18)

Wir bekennen uns ausdrücklich zur geistlichen und moralischen Gleichwertigkeit von Mann und Frau, sowie der verantwortungsbewussten, dienenden Leiterschaft des Mannes sowohl zu Hause als auch in der Gemeinde.

Sowohl Männer als auch Frauen sind gemeinsam nach dem Ebenbild Gottes geschaffen und daher vor Gott gleich. Als Person besitzen sie dieselbe moralische Würde und denselben Wert und haben durch den Glauben an Christus den gleichen Zugang zu Gott. Männer und Frauen sind gemeinsam die Empfänger geistlicher Gaben, die sie für den Dienst in der örtlichen Gemeinde und darüber hinaus befähigen. Deshalb sollen Männer und Frauen ermutigt, ausgerüstet und befähigt werden, ihre Gaben im Dienst am Leib Christi und in der Lehre in einer Weise einzusetzen, die mit dem Wort Gottes übereinstimmt.

Sowohl Ehemänner und Ehefrauen sind vor Gott für die geistliche Versorgung und die Entwicklung in ihrem Haus verantwortlich, aber Gott hat dem Mann die Hauptverantwortung übertragen, seine Frau und seine Familie in Übereinstimmung mit der von Jesus Christus geprägten dienenden Leitung und aufopfernden Liebe zu führen.

Dieses Prinzip der männlichen Führungsrolle sollte nicht mit einer herrschsüchtigen Kontrolle verwechselt werden und auch nicht diesen Anschein erwecken. Vielmehr soll es die liebevolle, zärtliche und aufbauende Fürsorge eines gottesfürchtigen Mannes sein, der selbst unter der gütigen und sanften Autorität von Jesus Christus steht.

Die Ältesten/Pastoren jeder Ortsgemeinde haben unter der Leitung Jesu Christi die Vollmacht erhalten, die Gemeinde zu führen und das Wort Gottes in der gemeinsamen Versammlung zu lehren/zu verkündigen, um den Leib zu erbauen. Das Amt des Ältesten/Pastors ist qualifizierten Männern vorbehalten.

(1. Mose 1,26-27; 2,18; Apostelgeschichte 14,23, 18,24-26, 20,17-36; 1. Korinther 11:2-16; Galater 3,28; Epheser 5,22-33; Kolosser 3,18-19; 1. Timotheus 2,11-15; 3,1-7, 4,11-16, 5,17; 2. Timotheus 4,1-4; Titus 1,5-9, 2,3-5; 1. Petrus 3,1-7; 1. Petrus 5,1-4)

Wir bekennen uns zu einem missionarischen Verständnis der Ortsgemeinde und ihrer Rolle als wichtigstes Mittel, mit dem Gott sein Reich auf Erden errichten will.

Die Gemeinde hat einen klaren biblischen Auftrag, über ihre eigene Gemeinschaft hinaus auf die Nachbarschaft, den Staat und die Welt als Ganzes zu schauen. Mission ist daher kein optionales Programm in der Gemeinde, sondern ein wesentliches Element der Identität der Gemeinde.

Wir sind berufen, Christus durch das Evangelium bekannt zu machen und durch die Kraft des Heiligen Geistes seine Herrschaft in allen Dimensionen des Lebens zur Geltung zu bringen.

Wir erfüllen diesen Auftrag in erster Linie durch die Gründung von Gemeinden, die selbst Gemeinden gründen, und durch die Ausbildung ihrer Leiter. Unser Ziel ist es, dass Jesus Christus durch den Dienst der Gemeinden, die wir mit Gottes Hilfe in der ganzen Welt gründen, in jedem Menschen stärker zur Entfaltung kommt.

Wir glauben auch, dass wir dafür verantwortlich sind, uns weder vor unserer Kultur zurückzuziehen noch uns ihr anzupassen, sondern ihr in Demut, durch den Geist und die Wahrheit des Evangeliums mutig zu begegnen, indem wir ihre Veränderung und Unterordnung unter die Herrschaft Christi anstreben.

( Jesaja 52:7; Matthäus 10:5-25; 28:18-20; Lukas 4:18-19; 24:46-47; Apostelgeschichte 28:31 ; Römer 10:14-15; 2. Korinther 10:4-5; Galater 2:10; Epheser 3:10; 4:11-16; 2. Timotheus 4:1-5; Hebräer 10:23-25; 1. Petrus 2:4-5 , 9-10)

Als eine Gemeindegründungsorganisation mit einem strengen Beurteilungsprozess hat Acts 29 großes Vertrauen in unsere Pastoren und Ältesten. Folglich versucht Acts 29 nicht, die konkrete Umsetzung der oben genannten Überzeugungen und Besonderheiten in den Ortsgemeinden zu kontrollieren. Vielmehr erwarten wir, dass die Acts 29-Gemeinden diese gemeinsamen Überzeugungen und Besonderheiten konsequent und in einer Weise umsetzen, die kontextuell weise und pastoral treu im Blick auf Gott ist.

Darüber hinaus sind alle Partnergemeinden von Acts 29 eingeladen, ihre Bündnisverpflichtungen gegenüber der Gemeinschaft der Acts 29-Gemeinden jährlich zu erneuern. Wir vertrauen darauf, dass unsere Gemeinden im Rahmen der jährlichen Erneuerung des Bundes prüfen, inwieweit sie die oben genannten Glaubensüberzeugungen und Merkmale befolgen und umsetzen.

Kurz gesagt: Acts 29 besteht aus theologisch orientierten, gleichgesinnten Gemeinden, die sich der Gemeindegründung verschrieben haben und von kompetenten Pastoren und Leitern geführt werden. Wir teilen einige unverwechselbare Überzeugungen: Dargelegt in der Lausanner Verpflichtung und in unseren fünf theologischen Merkmalen. Wir haben gemeinsame Wünsche: Dargelegt in unseren vier Hoffnungen. Doch wir wollen uns nicht in endlosen theologische Debatten verzetteln, die uns von unserer Mission abhalten: weltweit Gemeindegründungen zu fördern und durchzuführen.

Zum Abschluss: Die Zugehörigkeit zu einer globalen Gemeinschaft gesunder, sich vervielfachender Gemeinden hat viele Privilegien: wir können in Demut voneinander lernen, unwesentliche Streitfragen wohlwollend diskutieren und Ressourcen kooperativ miteinander teilen. Wir begrüßen diese Art von innerer Einstellung in der heutigen gespaltenen Zeit und versuchen, den Charakter Christi durch die Art und Weise zum Ausdruck zu bringen, wie wir miteinander umgehen und durch die Art und Weise, wie wir in der Mission zusammenarbeiten – alles zur Ehre Christi, der das Haupt der Gemeinde ist.